Prokofiev - The Ugly Duckling, Opus 18

Hochuschule für Musik "Hanns Eisler" 17 July 2012 Sopran Arpine Oganyan Piano Maria Urbanovich S. Prokofiev „Das hässliche Entlein" Wie schön war es doch auf dem Dorf! Die Sonne strahlte fröhlich, der Roggen war golden und das duftende Heu lag in den Heuschobern. In einer grünen Ecke, zwischen Kletten, saß eine Ente auf ihnen Eiern. Ihr war langweilig, sie war vom Sitzen müde. Doch schließlich zerbrachen die harten Eierschalen, eine nach der anderen. Die Entlein krochen ans Licht. „Wie groß ist doch Gottes Welt, wie groß!" Das letzte Entlein war sehr hässlich, ohne Federn, mit langen Beinen. „Ist das vielleicht eine junge Pute?" fragte die Nachbarin der Ente erschrocken. Die Entenbrut marschierte auf den Geflügelhof. „Haltet euch gerade, Kinder, Füßchen auseinander! Verneigt euch vor dieser alten Ente. Sie ist eine spanische Rasse. Seht ihr auf ihrem Fuß ein rotes schmales Band? Das ist die höchste Form der Auszeichnung für ein Ente."Die Entlein verneigten sich tief vor der spanischen Ente und bald hatten sie sich mit allen Bewohnern der Geflügelhof bekannt gemacht. Schlecht ging es nur dem armen hässlichen Entlein. Alle lachten über es und jagten es fort. Sie wünschten sich, dass es bald die Katze fressen möge. Die Hühner hackten es, die Enten bissen es, die Menschen traten es. Und der Truthahn, der sich aufblies wie ein Schiff eine Segel, sprang auf das unglückliche Entlein. Das Entlein nahm all seine Kraft zusammen und flog über den Zaun. Die Vögel, die im Gebüsch saßen, flatterten vor Angst davon. Das Entlein dachte: „Das kommt daher, weil ich so hässlich bin.... Es schloss die Augen, lief aber trotzdem, bis es das Moor erreicht hatte. Dort stürzten sich die Wildenten auf es. „Was ist das für ein Vogel?" Das Entlein drehte sich nach allen Seiten um. „Du bist fürchterlich hässlich!" Idee, irgendjemanden von uns zu heiraten!" Wie konnte das Entlein auch nur an so etwas denken! So begann es, ständig seinen Standort zu wechseln. Manchmal saß es stundenlang im Schilf, vor Angst fast sterbend und vor Furcht zitternd. Und die Schüsse der Jäger waren im ganzen Wald zu hören. Der Furcht erregende Rachen eines kläffenden Hundes tat sich über seinem Kopf auf. Es wurde kälter. Der See überzog sich allmählich mit einer Eisdecke. So musste das Entlein die ganze Zeit schwimmen, damit das Gewässer nicht zufror. Es wäre eine traurige Geschichte, wollte man allen Entbehrungen aufzählen, die das Entlein in diesem Winter auf sich nehmen musste. Lerchen sangen, die Sträucher blühten. Es war Frühling. Fröhlich schlug das Entlein mit den Flügeln. Im Verlaufe des Winters war es erwachsen geworden. Das Entlein hob sich mit seinen Flügel ab in die Luft und flog in einen großen blühenden Garten. Dort war es wunderbar! Plötzlich tauchten aus dem Schilfdickicht drei wunderschöne Schwäne auf. Eine unerklärliche Kraft zog das Entlein zu diesen majestätischen Vögeln hin. Würde es sich ihnen nähern, würde sie es natürlich töten, weil es so hässlich ist... Doch ist es besser, durch ihre Schläge zu sterben, als alles das zu erleiden, was es während dieses Winters erlitten hat! „Tötet mich!", sagte das Entlein und senkte den Kopf in Erwartung des Todes. Doch was sah es in dem klaren Wasser? Sein Spiegelbild! Es war jetzt kein hässlicher grauer Vogel mehr, sondern ein wunderschöner Schwan. Es ist durchaus kein Unglück, wenn sich das im Nest geborene Entlein später als Schwan herausstellt. Die Sonne streichelte es, der Flieder neigte sich zu ihm herab und die Schwäne küssten es zärtlich. Konnte es von einem solchen Glück träumen, als es noch ein hässliches Entlein war?

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